Das Remake der berühmten Filmreihe Angélique aus den 60er Jahren wird dieses Jahr unter anderem in Telč gedreht. Wenn es auf der Filmleinwand laufen wird, werden wir jenes Schloss und historische Zentrum erblicken, das zu den wertvollsten unter Denkmalschutz gestellten Altstädten Mährens gehört und 1992 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Das Schloss und der Marktplatz von Telč dienten bereits bei der Verfilmung von mehr als fünfzig Filmen als Kulisse, allen voran Märchen.
Tschechische Perle der Renaissance
Telč (Teltsch) liegt im Südwesten Mährens, etwa auf dem halben Weg zwischen Prag und Wien. Das Wahrzeichen und zugleich das bedeutendste Architekturdenkmal der Stadt ist das Schloss, das durch einen Umbau der ursprünglichen Burg entstanden ist. Mit ausgesuchtem Geschmack wurde Altes beibehalten und viel Neues hinzugebaut, sodass sich hier heute Renaissance – das dominierende Element – und Gotik vereinen. Das Schloss besticht durch seine reichen Stuckarbeiten und den Sgraffitoschmuck, die historische Ausstattung der Interieurs und wertvolle Sammlungen. Nach der Besichtigung können Sie auf dem charmanten, von Arkaden gesäumten Schlosshof, im anliegenden Garten oder Park mit seinen vielen seltenen Baumarten eine Pause einlegen.
Spürbare Vergangenheit auf Schritt und Tritt
Der Marktplatz mit dem Grundriss eines in die Länge gezogenen Dreiecks wird von sich aneinander schmiegenden Fassaden zweigeschossiger Bürgerhäuser eingerahmt, die durch einheitliche Laubengänge aneinander gereiht sind und dem Zentrum ein einzigartiges Flair verleihen. Wenn Sie über den Platz schlendern, beachten Sie bitte die beiden Steinbrunnen und die Pestsäule. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen die Jakobskirche (kostel sv. Jakuba), das Konvikt Zu den hl. Engeln (konvikt sv. Andělů), die Jesuitenkirche und das Jesuitenkolleg. Wenn Sie beschließen, den Turm der Hl.-Geist-Kirche (Svatodušní věž) zu erklimmen, wird Ihre Mühe durch einen Rundblick auf Stadt und Umgebung belohnt. Einen schönen Spaziergang bietet der Damm des Altstädter Weihers (Staroměstský rybník) und wer noch Zeit für einen weiteren Aufstieg hat, dem empfehlen wir den 36 Meter hohen Aussichtsturm Oslednice am Rande der Stadt. Zu einem Besuch des Teltscher Hauses (Telčský dům) lockt eine Dauerausstellung, die den hiesigen Geschichtsereignissen und Sagen gewidmet ist.
Babí hora
Im Norden von Telč liegt das Städtchen Mrákotín und dort die bewaldete Anhöhe Babí hora. Am Fuße des Berges stand einst ein Häuschen mit Garten, in der ein altes Weiblein wohnte. Seine einzigen Beschützer waren zwei riesige Hunde. Die Bürger von Mrákotín waren fest davon überzeugt, dass die Hunde für das alte Weiblein einen Schatz bewachen. Eines Tages beschloss eine habgierige Bauersfrau, sich den Schatz zu holen. Sie vergiftete die beiden großen Hunde und erschlug blind vor lauter Gier nach Gold auch das alte Weiblein. Als sie jedoch nirgendwo einen Schatz fand, setzte sie in heller Wut das Häuschen in Brand. Der Berg wird seither „Babí hora“, zu Deutsch Weibberg genant, doch wenn Sie heute hierher kommen, werden sie in der wunderschönen Natur gewiss ein viel romantischeres Erlebnis haben.
Zu guter Letzt: Kulinarische Erlebnisse in Telč
In diesem Landstrich wurden von jeher Kartoffeln angebaut, die als Hauptnahrungsmittel dienten. Kein Wunder, dass viele regionale Spezialitäten aus Kartoffeln zubereitet werden. Kosten Sie zum Beispiel Kartoffelpuffer mit Selchfleisch, Kartoffel-Griebenknödel, Kartoffelküchlein oder auch Pfannkuchen aus Kartoffelteig mit Pflaumenmusfüllung. Im Švejk Restaurant in Telč auf dem Náměstí Zachariáše z Hradce erwartet die Gäste ein buntes Angebot an weiteren regionalen und tschechischen Spezialitäten. Das Gasthaus nimmt am Projekt CzechSpecials teil, d. h. die Speisekarte wurde von Fachleuten aus Gastronomie und Tourismus überprüft und für gut befunden. Wir wünschen Ihnen guten Appetit.