Holašovice wurde erstmals in der Mitte des 13. Jahrhunderts erwähnt, in der Zeit der Kolonisierung des südböhmischen Grenzgebiets. Die Gemeinde erlitt zwei schwere Schicksalschläge: den ersten im 16. Jahrhundert, als fast die gesamte ursprüngliche tschechische Bevölkerung der Pest zum Opfer fiel. Praktisch unmittelbar danach wurde die Gemeinde jedoch von neuen deutschen Kolonisten besiedelt. Der zweite Schlag war der Beginn des Zweiten Weltkriegs, als die Bemühungen der lokalen deutschen Bevölkerung um den Anschluss der Gemeinde an das Reichsgebiet zum Erfolg führten. 1946 begann dann die Vertreibung der Mehrheit der deutschsprachigen Einwohner und in die freigewordenen Bauernhäuser zogen Tschechen aus dem Binnenland. Im Dorf wurde wenig neu gebaut; häufiger waren Renovierung und Instandhaltung des Baubestands. Deshalb konnte 1998 ein fast vollständig erhaltenes mittelalterliches System von Wohnhäusern und Speichern in das UNESCO-Verzeichnis eingetragen werden.
Die Besichtigung beginnt in der ehemaligen Schule, dem heutigen Infozentrum. Heute befindet sich hier eine interessante Ausstellung über die Geschichte von Holašovice. Die eigentliche Dorfbesichtigung kann überall beginnen, aber da keines der denkmalgeschützten Gebäude öffentlich zugänglich ist, können wir hier etwas vom zweiteiligen Grundriss der meisten Häuser berichten: In jedes Haus trat man durch einen Flur ein, der den Wohnteil vom Wirtschaftsteil trennte. Zum Bauernhof gehörten eine Austragsstube, ein Speicher, Ställe, eine Tenne, eine Scheune und anderes. Zwischen den Gebäuden befand sich ein Hof, der vom Dorfplatz durch ein Tor zugänglich war. Vor den Häusern sehen Sie Vorgärten und Schwengel sowie von Hand gebohrte Kolbenbrunnen. In der Mitte des Dorfplatzes stehen eine Kapelle aus dem Jahre 1755 und ein Kreuz, das 1935 geweiht wurde.
Der Lehrpfad durch Brložek führt zum Dorf Brloh im Herzen des Gebirges Blanský les. Seine erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1310. Bemerkenswert ist hier die Kirch der hl. Simon und Judas, ursprünglich der hl. Maria Magdalena, gegründet um 1340. In der Nähe befindet sich die Burg- und Klosterruine Kuklov, die La-Tène-Fliehburg Stržíšek sowie die slawische Wallburg U Ondřeje.
Der Fahrradausflug zu den alten Slawen führt durch die malerische südböhmische Landschaft nach Netolice. Hier, auf der Anhöhe Svatý Ján, wird eine ehemalige Wallburg der Přemysliden aus dem 10. - 13. Jahrhundert, die in der Kosmas-Chronik zum Jahr 981 erwähnt wird, schrittweise rekonstruiert. Der Radweg hat eine Gesamtlänge von etwa 16 km und führt aus Holašovice über Záboří, Strýčice, Radošovice und Němčice nach Netolice.
Radwanderwege durch Blanský les durchziehen gleichmäßig das gesamte Gelände des Landschaftsschutzgebietes Blanský les und knüpfen an das Radwegenetz der Südböhmischen Region. Die neuen Radwege mitsamt einem Markierungssystem entsprechen den Anforderungen des tschechischen Wanderklubs und verbinden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Blanský les. Die UNESCO-Route verbindet Böhmisch Krumau mit Holašovice auf drei Lehrpfaden, die durch Blanský les führen.
Dívčí Kámen ist die Ruine einer der weitläufigsten gotischen Burganlagen in Tschechien. Sie wurde zwischen den Jahren 1350 und 1360 bei dem heutigen Dorf Třísov erbaut, etwa 9 km von Böhmisch Krumau über der Mündung des Bachs Křemžský in die Moldau. Heute finden hier Konzerte, historische Ritterauftritte und Theatervorstellungen, mittelalterliche Märkte sowie Vorlesungen und Ausstellungen statt.
Klet' ist mit 1084 m der höchste Berg des Gebirges Blanský les. Auf den Gipfel gelangt man am einfachsten von dem Dorf Krásetín mit der 1792 m langen Sesselbahn, die 1961-1963 errichtet wurde. Auf dem Gipfel befinden sich neben einem Observatorium auch ein Aussichtsturm aus den Jahren 1822-1825 sowie die Theresien-Hütte, die am 4. 10. 1925 eröffnet wurde und Erfrischungen und Unterkunft bietet.
Das Kloster Zlatá Koruna (Goldenkron) befindet sich etwa 8 km nördlich von Böhmisch Krumau. Die Errichtung des Zisterzienserklosters geht auf den böhmischen König Přemysl Ottokar II. zurück, der dem Haus einen Dorn aus der Dornenkrone Christi schenkte. Das Kloster wurde auch Heilige Dornenkrone und seit dem 14. Jahrhundert Goldenkron genannt. Den Besuchern bieten sich im Kloster ein Besichtigungsrundgang und eine ständige Ausstellung über die Literatur in Südböhmen.
Český Krumlov (Böhmisch Krumau) erstreckt sich unter dem Bergkamm des Blanský les an dem Fluss Moldau. Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahre 1253. Das mittelalterliche Zentrum ist seit 1963 ein städtisches Denkmalschutzgebiet und steht seit 1992 in der UNESCO-Kulturerbeliste. Die ursprünglich gotische, im Renaissancestil umgebaute Burg stellt die nach der Prager Burg zweitgrößte Burganlage in Tschechien dar.
České Budějovice (Budweis), ursprünglich Budivojovice, liegt am Zusammenfluss von Moldau und Maltsch (Malše). Die Stadt wurde 1265 vom böhmischen König Přemysl Ottokar II. gegründet. Die Erteilung des Bierbraurechts und der Beginn des hiesigen Bierbrauens geht ebenfalls auf das 13. Jahrhundert zurück. Der heutige Platz Náměstí Přemysla Otakara II. gehört zu den Höhepunkten des mittelalterlichen Städtebaus in den Böhmischen Ländern.
Das Schloss Hluboká nad Vltavou war ursprünglich eine Wachburg aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Die Burg machte eine komplizierte Entwicklung mit vier Umbauten durch. Ihre heutige Gestaltung erhielt sie mit dem Umbau 1840-1871, durch den ein Objekt mit 140 reich ausgestatteten Räumen sowie elf Türmen und Bastionen entstand. In der Nähe des Schlosses erstreckt sich ein englischer Schlosspark.