Kroměříž (Kremsier) wurde als Marktortschaft an einer Kreuzung von Handelswegen gegründet. Zur Zeit der kirchlichen Kolonisierung im frühen 12. Jahrhundert fiel es in den Besitz der Bischöfe von Olmütz. Zur Stadt wurde es in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erhoben, aber die Religionskriege des 14. Jahrhunderts führten zu großen Zerstörungen. Nach 1848, als hier der verfassungsgebende Reichstag der österreichischen Monarchie tagte, kam eine Zeit des Aufschwungs, die der Stadt in der spirituellen Kultur und Kunst zu höchstem Niveau verhalf. Kremsier ist nicht nur aufgrund seiner Geschichte oder Baukunst interessant, sondern auch wegen der Natur in seiner Umgebung, die zahlreiche Freizeitmöglichkeiten bietet. Die Gärten und das Schloss in Kremsier wurden 1998 in das UNESCO-Verzeichnis eingetragen.
Die Stadtbesichtigung können Sie im Informationszentrum auf dem Großen Platz (Velké náměstí) beginnen, von dem aus Sie zum Erzbischöflichen Schloss aufbrechen. Im Schloss gibt es Führungen, und auch die Bildergalerie und der Schlossturm mit seiner schönen Aussicht lohnen einen Besuch. Vom Schloss gelangen Sie entlang den Erzbischöflichen Weinkellern in die Schlossgärten. Ein Spaziergang im Park oder eine Bootsfahrt wird Ihre Eindrücke noch verstärken. Nach einem kurzen Halt im Bischöflichen Münzhaus gehen Sie in den Lustgarten (Květná zahrada), wo eine einmalige barocke Gartenarchitektur mit farbigen Blumenornamenten sowie eine Kolonnade mit Skulpturen aus der antiken Geschichte zu sehen sind. Von hier können Sie in die Innenstadt zum Platz Velké náměstí zurückkehren.
Das Erzbischöfliche Schloss gehört zu den wichtigsten Denkmälern der Stadt. 1995 wurde es zu einem nationalen Kulturdenkmal erklärt und 1998 in das UNESCO-Verzeichnis eingetragen. Seine Geschichte ist eng mit den Olmützer Bischöfen und Erzbischöfen verbunden, die das Schloss als Sommersitz nutzten. Einzigartig der Tagungssaal, in dem 1848 der verfassungsgebende Reichstag der österreichischen Völker zusammentrat.
Der sog. Untere Schlossgarten (Podzámecká zahrada) war ursprünglich ein Vorratsgarten für Obst, Gemüse und Blumen. Nach seiner Umgestaltung zum Ziergarten wurde er zu einem einmaligen Landschaftspark auf einer Fläche von 64 ha. Seen, Wasserläufe, romantische Bauwerke und seltene Bäume schenken uns die heute so notwendige Ruhe.
Der Lustgarten (Květná zahrada) entstand infolge der Stadterneuerung nach dem Dreißigjährigen Krieg. Der italienische Lustgarten, errichtet von italienischen Architekten außerhalb der Stadtmauer und jedermann zugänglich, erstreckt sich auf 16 ha. Man findet hier Wege zwischen hohen Spalieren, eine Galerie antiker Plastiken sowie einen Ehrenhof, flankiert von großen Gewächshäusern mit tropischer und subtropischer Flora.
Die Kirchen in Kremsier sind Zeugen der Geschichte und Denkmäler der religiösen Kunst. Die Baukunst des mährischen Hochbarocks wird von der Kirche des hl. Johannes des Täufers vertreten, barock ist auch die Kirche der Himmelfahrt der Gesegneten Jungfrau Maria. Die Moritzkirche auf dem Platz Stojanovo náměstí ist ein ursprünglich gotischer Bau aus dem 13. Jahrhundert. Die Kirche der hl. Cyrill und Method ist orthodox, bemerkenswert ist ebenfalls die Kapelle der hl. Cyrill und Method auf dem Areal der Psychiatrischen Heilanstalt.
Lünetten von Max Švabinský sind auf dem Gelände des ehemaligen Franziskanerklosters, heute Hotel Octárna, zu sehen – vier Mosaiklünetten von Švabinský sind hier zugänglich. Ursprünglich waren sie für die Verzierung der Loggia an der Front des Nationaltheaters in Prag bestimmt. Thematisch nehmen die Lünetten Bezug auf wichtige Ereignisse der böhmischen Geschichte.
Synagoge und jüdischer Friedhof in Holešov – geeignet für einen Familienausflug. Zu ihnen können Sie mit dem Zug oder auf einem bequemen Radwanderweg gelangen. In Holešov warten auf Sie in Tschechien in dieser Art einmalige Denkmäler – die Schach-Synagoge, die nach 1560 erbaut wurde, und ein jüdischer Friedhof mit 1500 Grabsteinen.
Der Wallfahrtsort Svatý Hostýn ist ein lohnendes Reiseziel, beispielsweise für einen Autoausflug. Aus Bystřice pod Hostýnem gelangen Sie dann mit einem Bus oder zu Fuß zu dem höchstgelegenen Wallfahrtsort in Mähren, wo die barocke Kirche Mariä Himmelfahrt emporragt. Den Wallfahrtsort ergänzt ein Kreuzweg im Stil der Volksarchitektur von Dušan Jurkovič.
Rymice, ein Dorf in der Nähe von Holešov, bietet eine Besichtigung im Freilichtmuseum für Volksarchitektur, welches das Leben in einem hanakischen Dorf des 18. und 19. Jahrhunderts zeigt. Sie können sich hier ursprüngliche Hauseinrichtungen und traditionelles Inventar ansehen. Alle Häuser wurden mit althergebrachten Verfahren als Blockbauten mit Lehmputz oder aus Lehmziegeln erbaut.
Der Barockfriedhof in Střílky erstreckt sich am Fuße des Gebirges Chřiby. Er zeichnet sich durch eine einmalige Architektur und plastische Verzierung aus. Die Skulpturen, die menschliche Tugenden und Laster darstellen, stammen aus der Werkstätte von Gottfried Fritsch. Das gesamte Friedhofsgelände mit seiner Kapelle und der Gruft der Petřvaldskýs ist architektonisch einmalig in Mitteleuropa.