Brno (Brünn) - Stadtbesichtigung 2
In der Touristensaison (Mai – September) werden mittwochs um 10.00 und um 14.00 Uhr regelmäßig Stadtführungen angeboten. Interessenten treffen sich am Informationszentrum in der Straße Radnická 8. Die Führung dauert etwa 2-3 Stunden und besucht folgende Sehenswürdigkeiten: Altes Rathaus (1) (Aussichtsturm April – September geöffnet), Denis-Park (2), Dom St. Peter und Paul (3), Krautmarkt mit dem Barockbrunnen Parnass; Dreifaltigkeitssäule; Theater Reduta (4), Kreuzfindungskirche (5), Platz Náměstí Svobody mit der Pestsäule; Palais Klein; Haus der Herren von Leipa (6) (Aussichtsterrasse mit Lift, ganzjährig geöffnet), Jakobskirche (7) und Thomaskirche (8). Nach vorheriger Vereinbarung kann die Führung auch für andere Tage verabredet werden, ebenso ist es möglich, ein gemeinsames Essen oder eine Transportmöglichkeit zu bestellen. Auf Wunsch sind auch Sonderführungen möglich.
Vielleicht ist Ihnen neu, dass…
- man nur an die Burg Spielberg denkt, wenn man in Brünn von der Burg spricht. Aber Brünn hatte sogar drei Burgen. Die erste ist jedoch von einem Geheimnis umhüllt. Wir kennen weder ihr Aussehen noch ihre Lage, obwohl gerade sie für die Brünner Geschichte von ausschlaggebender Bedeutung war. Sie wurde bereits vom Chronisten Kosmas (1045-1125) erwähnt, in der ersten glaubwürdigen schriftlichen Erwähnung von Brünn überhaupt.
- im Brünner Dom bereits um elf Uhr Mittag geläutet wird. Viele Touristen, die in Brünn zur Mittagszeit spazieren gehen, schütteln nur ungläubig den Kopf. Der Grund für dieses Läuten stammt von der Belagerung der Stadt durch die Schweden im Jahre 1645. Die Belagerer waren davon überzeugt, dass sie die Stadt in weniger als einer Woche erobern würden – aber es kam anders. Die Truppen lagen bereits den vierten Monat vor der Stadt, und der Kommandant Torstenson setzte die letzte Offensive auf den 15. August: Er wollte Brünn bis zum Mittagsgeläut erobert haben, anderenfalls sollte die Armee abziehen. Der Wirt, der die Schweden bediente, hörte von diesen Plänen und teilte sie sofort den Verteidigern mit. Als die Schlacht am nächsten Tag begann und die Schweden die Stadtmauer durchbrochen hatten und begannen, in die Stadt einzudringen, schickte der Stadtkommandant, General Souches, den Glöckner in die St.-Peter-Kirche, um Mittag zu schlagen. Es war gerade elf Uhr, als das Mittagsläuten erklang. Die Schweden stellten die Kämpfe ein, und noch vor Einbruch der Nacht waren sie abgezogen. Brünn war gerettet, und seitdem wird im Dom St. Peter und Paul Mittag schon um elf Uhr geläutet.