Telč (Teltsch) liegt im südwestlichen Teil Mährens, auf dem halben Weg zwischen Prag und Wien. Einer Sage nach hängt seine Gründung mit einem Sieg des mährischen Fürsten Otto II. über den böhmischen Fürsten Břetislav im Jahre 1099 zusammen. Eben dieser Fürst setzte sich für die Gründung einer Kapelle, der späteren Kirche, und einer Ortschaft, der heutigen Altstadt, ein. Den größten Aufschwung erlebte die Stadt unter Zachariáš z Hradce (Zacharias von Neuhaus) in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ende des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung der Stadt mit dem Bau der Eisenbahn weiter zu. Weil der historische, von Wasserteichen und Toren umrahmte Stadtkern seit Jahrhunderten sein besonderes Gesicht behalten hat, wurde er 1992 in das UNESCO-Verzeichnis eingetragen. Dank seiner Einmaligkeit finden alljährlich tausende Touristen aus aller Welt den Weg nach Teltsch.
Die Stadtbesichtigung beginnt auf dem Heiliggeistturm, wo Sie Teltsch von oben betrachten können – nicht nur die Patrizierhäuser, sondern auch zwei Brunnen und die Mariensäule sowie die Pfarrkirche St. Jakob mit ihrem 60 m hohen Turm. Unmittelbar zu Ihren Füßen präsentiert sich auch das Renaissanceschloss. Den Platz verlassen Sie durch die Straße Palackého am Heiliggeistturm vorbei. Durch das Obere Tor kommen Sie auf den Damm des Teiches Ulický rybník. An der Statue des Schutzengels biegen Sie unter den Damm ab, zur Kirche der Muttergottes. Durch die Straße Špitální gelangen Sie auf den Damm des Altstädter Teichs (Staroměstský rybník) mit einer ehemaligen Dampfmühle und gehen am Teichufer weiter auf einem schmalen Pfad durch die Straßen Maškova, Mládkova und Svatoanenská zum St. Annenfriedhof mit der St.-Donat-Statue. Die Straße Na Parkáně führt Sie schließlich zur ehemaligen Synagoge, wo Ihr Rundgang endet.
Der Spaziergang zur Altstadt führt vom Platz Náměstí Zachariáše z Hradce am Heiliggeistturm vorbei zum Oberen Tor, das ursprünglich aus zwei Tortürmen an beiden Seiten des Wallgrabens bestand. Der äußere Turm ist erhalten geblieben, während der innere 1883 einem Abriss zum Opfer fiel. Die Fallbrücke wurde zwischen den Türmen durch eine steinerne Brücke ersetzt. Der Spaziergang führt weiter zum Damm des Ulický-Teiches und weiter zur Altstadt.
Die Kapelle St. Karl Borromäus steht 3 km von Teltsch an der Stelle einer Wolfsgrube, in welche 1662 Jan Karel Jáchym, der jüngste Sohn der Gräfin Františka Slavatová, bei einer Jagd fiel. Zum Andenken an seine Rettung ließ die Gräfin 1663 diese Kapelle errichten. Zu ihr führt von der Innenstadt ein rot markierter Wanderweg durch eine wunderschöne jahrhundertealte Allee, allerdings ist die Kapelle ganzjährig geschlossen.
Der Spaziergang rund um den Štěpnický-Teich beginnt am Unteren Tor und führt auf einem Fußpfad um den Teich, am St. Annenfriedhof vorbei, durch die Wohnsiedlung Pod poštou, durch die Straße Na Posvátné und durch das Wohnviertel Štěpnice zum Platz Oldřichovo náměstí. Durch die Straße Štěpnická kommen Sie entlang einiger Häuser im Stil des Bauernbarocks zu einem Platz mit einem kleinen Brunnen und auf dem Teichdamm zurück zum Unteren Tor.
Zu Fuß durch die Umgebung von Teltsch geht es auf dem rot markierten Wanderweg. Durch eine jahrhundertealte majestätische Allee führt Sie der Weg zu der verhältnismäßig weitläufigen Burgruine Štamberk. Von der Burg sind Trümmer vom Turm, der Palast, Bastionen und Festungsmauern erhalten geblieben. Die Ruine ist frei zugänglich. Anschließend folgen Sie der blauen Markierung entlang den Teichen Horní Mrzatec und Dolní Mrzatec über Mrákotín nach Dobrá Voda und auf der gelben zurück nach Teltsch.
Auf dem gelb markierten Wanderweg passieren Sie Volevčice und Doupě bis zur Burg Roštejn. Die spätgotische Burg wurde von den Herren von Hradec in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut und in den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts von Zachariáš z Hradce zu einem Jagdschloss umgestaltet. Ein blau markierter Wanderweg führt Sie an dem Teich Pařezitý entlang, ein roter dann nach Řásná, an der St.-Karl-Kapelle vorbei und durch die Allee Lipky zurück nach Teltsch.
Auf dem Radweg Nr. 16 fahren Sie durch Kostelní Myslová nach Zadní Vydří, am jüdischen Friedhof vorbei und weiter auf der Nr. 5124 über Velký Pěčín und Černíč nach Strachoňovice, Dolní Vilímeč und Červený Hrádek. Von hier auf der Straße Nr. 407 nach Nová Říše, wo ein Prämonstratenserkloster und die St.-Peter-und-Paul-Kirche stehen. Auf der Radroute Nr. 5125 kehren Sie durch Zvolenovice nach Teltsch zurück.
Auf dem Radweg Nr. 5091 gelangen Sie über Mysliboř und Panenská Rozsíčka zur Quelle der Mährischen Thaya, von hier nach Stajiště und Pavlov und auf dem Radweg Nr. 5092 über Nepomuky, Stará Říše, Rozseč und Krasonice nach Knínice. Von hier kommen Sie dann auf dem Radweg Nr. 5124 nach Bohusoudov, zum Försterhaus Kouty, nach Červený Hrádek, Dolní Vilímeč, Strachoňovice sowie Radkov und schließlich zurück nach Teltsch.
Drei Teltscher Stationen ist ein Spaziergang auf dem Hauptplatz. Er führt Sie zuerst zum Unteren Brunnen, den eine St.-Margarethenstatue schmückt, und anschließend zum Oberen Brunnen mit einer Skulptur von Silenos mit dem Bacchusknaben. Die beiden Brunnen waren ursprünglich aus Holz. Die dritte Station ist die Mariensäule aus den Jahren 1716-20 mit Skulpturen der Heiligen Johannes Nepomuk, Jakob, Franz Xaverius, Rochus und Sebastian sowie des Schutzengels.
Drei Teltscher Kirchen ist ein Spaziergang auf dem Platz Náměstí Zachariáše z Hradce, der zuerst zur Pfarrkirche St. Jakob aus dem 14. Jahrhundert mit einem 60 m hohen Turm führt. Die zweite Kirche ist die Kirche des Namens Jesu mit einem Jesuitenkolleg und -gymnasium aus den Jahren 1663-67. Die dritte ist die ursprünglich romanische Heiliggeistkirche, die heute der Böhmischen evangelischen Brüderkirche dient.